Hot Rods

Hot Rods sind speziell modifizierte Autos aus den 1920er bis etwa 1940er Jahren. Dieser Umbau hat in den USA eine große Tradition, meistens sind es daher US-Modelle. Da ihre Motoren inzwischen verschlissen sind, werden sie in der Regel durch leistungsstarke V8-Aggregate ersetzt. Auch die Karosserie wird modifiziert.

Hot Rods

Hintergrund

Hot Rods greifen optisch die Reminiszenz an die aufblühende Automobilära im frühen 20. Jahrhundert auf, doch sie folgen nicht sklavisch den Vorbildern. Zumindest nach deutschem Recht sind Hot Rots daher auch keine Oldtimer, die bekanntlich überwiegend bis ausschließlich aus Originalteilen bzw. dem Original 1:1 nachgefertigten Teilen bestehen müssen. Hot Rodding ist im Prinzip eine besondere, in den USA erfundene Spielart des Customizings von Kraftfahrzeugen (Anpassung an Kundenwünsche).

Es gibt aber viele weitere Custom Cars, die aus viel jüngeren Basisfahrzeugen entstanden sind. Die Hot Rods bedienen die Sehnsucht nach der guten alten Zeit und gleichzeitig Präferenz vieler Autoenthusiasten nach einem „heißen Schlitten“, den sie sich selbst aufgebaut haben. So in etwa ließe sich der Begriff Hot Rod auch in den deutschen Jargon übersetzen (wörtlich: „heißes Pleuel“). Wo der Begriff herkommt, ist nicht ganz klar. Eine Theorie lautet, dass damit ein Hot Roadster (leistungsgesteigerter Roadster) gemeint sein könnte. Im angloamerikanischen Slang kann Rod aber alles Mögliche bedeuten, sogar Pistole.

Hot Rods in der automobilen Subkultur

Die automobile Subkultur hat bekanntlich viele Facetten und bedient sich sehr gern des technischen, leistungssteigernden und optischen Tunings. Genauso sind Hot Rods ursprünglich entstanden. Als in den späten 1940er Jahren US-Soldaten aus dem Krieg heimkehrten, kauften sie ältere Autos und bauten diese wieder auf. Dass die betreffende Szene bis heute bei den Baujahren 1920 bis 1940 blieb, hat etwas mit den Designs dieser Fahrzeuge zu tun, die noch viel voluminöser waren als spätere Modelle.

Der Lebensstil der 1950er Jahre verschwand, die Hot Rods aber blieben. Mehr und mehr gewannen sie ein gewisses Rebellenimage, was sie für nachfolgende Generationen immer reizvoller machte. Wer heute mit einem Hot Rod unterwegs ist, zieht garantiert alle Blicke auf sich.

Basisfahrzeuge für die Hot Rods

Die meisten Hot Rods basieren auf US-amerikanischen Klassikern, sehr oft auf den Ford-Modellen T, B und A. Es gibt sie aber auch auf anderer Basis, beispielsweise des Peugeot 402. In späteren Jahrzehnten wurden freilich die Originalfahrzeuge immer rarer, weshalb Karosseriebauer damit begannen, die früheren Karossen und Chassis nachzubauen, damit eine Tuningwerkstatt daraus einen Hot Rod machen kann.

Parallel mit dieser technischen Entwicklung stellten die Autofans immer strengere Regeln für die Hot Rods auf, die vom früheren Gebrauchsauto der 1940er bis 1960er Jahre allmählich zum Kultauto avancierten. Der ökonomische Hintergrund für diese Art des Autoaufbaus fiel schließlich irgendwann weg, es gab jüngere Gebrauchtwagen. Zu den Regeln gehört unter anderem, dass ein Hot Rod zwingend ein Modell repräsentieren muss, dass bis spätestens 1949 gebaut wurde. Jeder Wagen mit Neuerscheinung ab 1950 fällt nicht mehr in diese Kategorie.

Ein Paradoxon zu diesen Regeln ist die Tatsache, dass Hot Rods zwar das Original eines Fahrzeugs bis 1949 erkennen lassen müssen, doch ansonsten mit jeder erdenklichen Variante des technischen und optischen Tunings aufwarten können. Daher kann das Auto auch das historische Augenzwinkern mit einer High-Tech-Ausstattung verknüpfen. Dementsprechend haben sich spezielle Stilrichtungen entwickelt, die zum Beispiel High-Tech-Rods, Old School Rods, Resto Rods oder Street Rods heißen können.

Bewertungen: 4.7 / 5. 424